Was ist der Pride Month?

Der Pride Month, der Juni, ist dieses Jahr gestartet. Während alle Menschen der LGBTQIA+ Spektren feiern, fragen sich immer noch einige Menschen, was ein Pride Month eigentlich ist, wo er herkommt und was das Ganze mit den Regenbögen eigentlich bedeuten soll.
Muss das alles sein?
Nein, der Pride Month müsste nicht sein - wenn nicht seit 54 Jahren schwule, lesbische, bisexuelle und andere des LGBTQIA+ Spektrums zugehörige Menschen nicht immer noch Benachteiligung, Hass und Diskriminierung erleben würden. Demzufolge ist der Pride Month nach wie vor eine Protestbewegung für Gleichberechtigung und Toleranz.
So schlimm ist das doch gar nicht?
Die Website "Human Dignity Trust" hat eine interaktive Map erstellt, wo in der Welt welche Einschränkungen und Strafen bestehen. Allein in Deutschland gehört die sexuelle Identität nicht zum Diskriminierungsschutz des Gleichbehandlungskatalogs Grundgesetzes, welcher nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen wurde. Homosexuelle Menschen erfahren nach wie vor Benachteiligungen in Bereichen wie der Arbeitssuche, der Krankenversicherung, Adoption und Hinterbliebenenrente und Steuern und sind daher nicht gleichgestellt mit heteronormativen Personen. Besonders im Bereich des Blutspendens werden homosexuelle Menschen für eine vermutete höhere Krankheitsübertragung aufgrund ihres angenommenen Sexualverhaltens ausgeschlossen. Für diese Änderungen ist man bunt. Für diese Änderungen geht man auf die Straße.
Geht das nicht leise?
Das tat es bereits. Es ging leise. Bis zu den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969. An diesem Morgen kam es zu einer mittlerweile über-routinemäßgen Razzia in der Stonewall Inn Schwulenbar in New York. Diese Bar liegt auf der Christopher Street in New York. Dies war zwar nicht die erste Widerstandsbewegung, die es von der LGBTQIA+ Bewegung gab, jedoch löste dieser Protest eine weltweite Bewegung aus. Warum wurden denn Razzien durchgeführt, wenn kein Verbrechen begangen wurde? Die Regeln, auf die sich die Polizisten beriefen, waren die des Ausschenkens von Alkohol in „unordnungsgemäßem“ Betrieb. Das Vorhandensein von schwulen Gästen galt als unordnungsgemäß. Die genaue Geschichte des Wendepunktes durch den Stonewall Inn Falls ist nochmal explizit in einer Übersicht des Stonewall 50 Konsortiums aufgezeigt.
Und darum feiert man Pride?
Der Stonewall Vorfall war der Auslöser, die Pride Bewegung formte sich jedoch erst die folgenden Jahre später durch die in Los Angeles gegründete Schwulenrechtsorganisation, die sich selbst Pride nannte. Pride ist hierbei ein Akronym für "Personal Rights in Defense and Education". Pride wird zeitgleich auch als das Wort gelesen, das es ist: Stolz. In der Pride Bewegung geht es nicht, wie von einigen vermutet, um die Überhöhung oder das Besser-Sein, sondern um das Normal-Sein. "Sei stolz darauf, wie du bist, denn daran ist nichts schlecht." Im Pride Month geht es im Speziellen um Gedenkehrung des Stonewall-Inn Vorfalls, sowie, mit dem CSD, dem Christopher Street Day, um Protest und Mahnung. Darauf, dass Menschenrechte und Grundrechte für alle gelten sollten - und natürlich darüber, dass sich Dinge wie der Stonewall-Inn Vorfall nicht wiederholen. Zum Symbol der Bewegung entwickelte sich nach einigen Wechseln die Regenbogenflagge, nachdem Harvey Milk (siehe Amazon Film), der erste offen schwule Politiker, der in ein öffentliches Amt gewählt wurde, ein Symbol für die Bewegung vorschlug.
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